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Adipositas

Adipositas

Adipositas (starkes Übergewicht, auch Fettsucht genannt) ist eine Stoffwechselkrankheit, an der in der Schweiz jeder zehnte Erwachsene leidet.

Medizinische Begriffe erklärt

In dieser Rubrik erläutern wir Begriffe und Fragen, die im Zusammenhang mit Adipositas eine Rolle spielen

Was ist "minimal invasiv"?

Was ist «minimal invasiv»?

Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

Minimal invasive Chirurgie (MIC) bedeutet: einen operativen Eingriff ausführen mit möglichst kleinen Einschnitten (Verletzungen) in der Aussenhaut des Körpers. Seit Ende des letzten Jahrhunderts hat sich diese Operationsform vor allem bei der Bauchchirurgie als Standard etabliert, wird aber auch bei der Arthroskopie praktiziert.

Eine spezielle Form sind dabei die endoskopischen Eingriffe, die durch natürliche Körperöffnungen ausgeführt werden (Mund, Speiseröhre, Nase, Harnröhre, Vagina, After), ohne eine äusserlich erkennbare Verletzung (Narbe) zu hinterlassen (NOTES = natural orifice transluminal endoscopic surgery).

Die moderne chirurgische Ausrüstung erlaubt heute einen optimalen Einblick in das zu operierende Gebiet innerhalb des Bauchraums. Je kleiner dabei die offenen Wunden sind, umso besser und schneller kann der Heilungsprozess verlaufen.

(SAPS – Quellen: Wikipedia, DocCheck. BVMed et al.)

Was ist "Intestinum"?

Was ist «Intestinum»?

Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

Es ist das lateinische Wort für «Darm». Mit Darm ist der gesamte Verdauungstrakt gemeint zwischen dem Magenausgang («Pylorus») und dem After («Anus»). Er hat bei Erwachsenen eine Länge von 5,5 bis 7,5 Metern. Der Darm gliedert sich in verschiedene Abschnitte, welche für den Verdauungs-Prozess unterschiedliche Funktionen haben und die bei der Planung und Durchführung einer bariatrischen Operation (Magenbypass bzw. Schlauchmagen) eine spezifische Rolle spielen.

Der Magen mündet zuerst in den «Dünndarm» (3 bis 5 m lang). Dieser gliedert sich in drei Abschnitte: den Zwölffingerdarm («Duodenum», 30 cm lang), den Leerdarm («Jejunum», 2-2,5 m lang) und den Krummdarm («Ileum», 3 m lang). Der Dünndarm ist mit einer Muskulatur ausgestattet, die es ihm erlaubt, den zerkauten und im Magen vorverdauten Nahrungsbrei vor- und rückwärts zu bewegen (Peristaltik). Die Schleimhaut im Inneren ist mit verschiedenen Zotten und Rezeptoren so aufgebaut, dass die einzelnen Nahrungsbestandteile erkannt, aufgenommen und in die Blutbahn transportiert werden können. Die Darmzotten bilden insgesamt eine Oberfläche von 32 Quadratmetern! Der Verdauungsprozess wird aktiv unterstützt durch die verschiedenen Darmbakterien (Mikrobiom), die ein totales Gewicht von bis zu zwei Kilo ausmachen können.

Auch der Dickdarm («Intestinum Crassum», 1,5 m lang) ist in drei Abschnitte gegliedert: den aufsteigenden (mit dem Blinddarm-Wurmfortsatz), den querliegenden und den absteigenden Schenkel. Hier wird der unverdaute Rest des Speisebreis verdickt und bis zur Ausscheidung über den Enddarm (auch: Mastdarm) aufgesammelt. – Der Darm ist ein höchst komplexes Organ, das verschiedene Funktionen ausübt und mit Hormonen dazu beiträgt, den gesamten Stoffwechsel zu steuern. Darmgesundheit ist deshalb ein zentraler Faktor unseres Wohlbefindens.

(SAPS – Quellen: Wikipedia, DocCheck et al.)

Was ist "Invagination"?

Was ist «Invagination»?

Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

Mit diesem Begriff umschreibt man einen Vorgang, bei dem sich ein Abschnitt des Darms inwendig in einen angrenzenden Abschnitt hineinschiebt bzw. -stülpt. Dadurch kann ein Darmverschluss entstehen mit entsprechenden Blockaden und einer unterbundenen Durchblutung (Blutstau) mit lebensbedrohlichen Folgen.

Ein solches Ereignis ist bei Erwachsenen ausgesprochen selten, kann jedoch als Komplikation nach einer Magenverkleinerung in einzelnen Fällen auftreten. Die Diagnose erfolgt mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung. – Bei Kleinkindern (bis zu 2 Jahren) werden Invaginationen häufiger, aber immer noch selten beobachtet. Sie müssen unverzüglich im nächstgelegenen Spital behandelt werden. Dies kann unter Umständen durch einen Einlauf oder durch Bauch-Massage geschehen, sonst muss zur Operation gegriffen werden.

(SAPS – Quellen: Wikipedia, DocCheck et al.)

Was ist ein "Endo-Sleeve"?

Was ist ein «Endo-Sleeve»?

Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

Bei diesem Eingriff handelt es sich quasi um eine «Magenverkleinerung von innen»: durch Mund und Speiseröhre wird dabei ein Endoskop eingeführt, mit welchem die Magenwand in Falten gelegt und so zusammengenäht werden kann, dass sich das Volumen verringert. Dadurch tritt eine bessere Sättigung ein und wird die aufgenommene Nahrungsmenge deutlich verkleinert. Dieser Eingriff hinterlässt keine äusserlichen Narben.

Mit dieser Methode gibt es allerdings noch kaum Langzeiterfahrungen. Sie kann allenfalls eine Alternative zum Magenballon darstellen, jedoch nicht einen Magenbypass oder einen Schlauchmagen ersetzen, wenn medizinisch ein solcher indiziert ist. In der Schweiz ist dieser Eingriff noch nicht generell anerkannt und wird von den Krankenkassen auch nicht bezahlt. Einzelne Spitäler führen ihn zwar aus, er darf jedoch nur im Rahmen einer vom lokalen ethischen Komitee akzeptierten, prospektiven wissenschaftlichen Studie durchgeführt werden.

Zum Erfolg liegen noch wenige gesicherte Erfahrungswerte vor, die zu erwartende Gewichtsreduktion ist denn auch tiefer als bei den bereits erprobten bariatrischen Verfahren. Zudem ist auch hier eine lebenslange Umstellung bzw. Anpassung der Ernährung notwendig.

(SAPS – Quellen: EvB, viszera, smob)

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