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Adipositas

Adipositas

Adipositas (starkes Übergewicht, auch Fettsucht genannt) ist eine Stoffwechselkrankheit, an der in der Schweiz jeder zehnte Erwachsene leidet.

Medizinische Begriffe erklärt

In dieser Rubrik erläutern wir Begriffe und Fragen, die im Zusammenhang mit Adipositas eine Rolle spielen

Was ist Anastomose / Anastomoseinsuffizienz

Was ist Anastomose / Anastomoseninsuffizienz

Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

Der Begriff Anastomose bezeichnet grundsätzlich eine „Verbindung“ zwischen zwei Gewebe-Strukturen im Körper, seien dies Adern, Lymphgefässe, Nerven oder Hohlkörper. Diese Verbindung kann angeboren, also natürlich sein, oder sie kann operativ herbeigeführt werden. Häufig sind solche Gefäss-Verbindungen bei der Herz-Chirurgie (Bypass), bei Darmkrebs und ähnlichen Erkrankungen.

Im Zusammenhang mit der bariatrischen Chirurgie, mit den Magen-Operationen gegen Übergewicht und Adipositas, geht es vor allem um die verschiedenen künstlich angelegten Verbindungen zwischen dem Magen (bzw. dem Rest-Magen bei einer Bypass-Operation) und dem Dünndarm bzw. den verschiedenen Darm-Abschnitten, die untereinander – z.B. bei einem „Roux-en-Y-Bypass“ – neu verbunden werden.

Entscheidend für das gute Gelingen der Operation ist dabei die Naht-Technik, mit welcher die beiden Gefässe miteinander verbunden werden. Sind diese Nähte nicht dicht und entstehen während oder nach dem Heilungsprozess sogenannte „Lecks“, durch welche der Darminhalt in die Bauchhöhle austreten kann, spricht man von einer Anastomoseninsuffizienz, welche sogar zum Tod des Patienten führen kann, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und operativ behoben wird.

Ein besonderes Problem stellt sich bei der künstlichen Verbindung zwischen dem Restmagen und dem hochgezogenen Darm, der Stelle also, an welcher die eingenommene Nahrung aus der verkleinerten Magen-Pouch (Tasche) in den Darmtrakt übertritt. Hier wird die vom Chirurgen angelegte Naht speziell belastet, je nach der Art und Weise, wie der Patient seine Speisen durch Kauen zerkleinert und auch abhängig von der jeweils eingenommenen Menge.

Dabei sind zwei „Fehlentwicklungen“ möglich: die operativ hergestellte Verbindung zwischen dem Magen und dem Darm weitet sich aus, der Durchlass wird grösser und es können wieder grössere Nahrungsmengen verspeist werden, was zu einer nachteiligen Veränderung des Essverhaltens und zu einer neuerlichen Gewichtszunahme führen kann. In diesem Fall muss der Durchgang operativ wieder verkleinert werden, dies kann mittels einer Sonde geschehen, die durch die Speisröhre eingeführt wird. – Auf der andern Seite ist es auch möglich, dass die Naht, welche das Darm-Ende mit dem Magen verbindet, im Lauf der Zeit vernarbt und sich diese Narbe verhärtet, was zu einer Verkleinerung des Durchlasses führt, wodurch der Rest-Magen ausgedehnt und in Mitleidenschaft gezogen werden kann. In diesem Fall muss die Narbe – ebenfalls durch einen Eingriff per Sonde – wieder geweitet werden, um den ursprünglichen Zustand wie unmittelbar nach der Operation herzustellen.

(SAPS – aufgrund div. Quellen: u.a. Wikipedia, medical dictionary, etc.)

 

Das Dumpingsyndrom

Das Dumpingsyndrom

Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

„Dumping“, aus dem Englischen „to dump“ abladen, auskippen, fallenlassen, etc. beschreibt eindrückliche, oder zumindest unpässliche Empfindungen nach Essen oder Trinken in der Magengrube, eventuell verbunden mit Übelkeit, kaltem Schweissausbruch, Herzklopfen, bis zum Beinahekollaps. Das Dumpingsyndrom tritt nur nach Durchführung irgendeiner Form des Magenbypass auf, wobei durch Hochzug einer Dünndarmschlinge der rasche und frühe Übertritt von Speisebrei in den Dünndarm die wichtigste Rolle spielt.

Bekannt sind zwei Formen: das „Frühdumping“ (Dumping I, oder postalimentäres Frühsyndrom) und das „Spätdumping“ (Dumping II, oder postalimentäres Spätsyndrom).

Beim frühen Dumping 10 bis 20 Minuten nach dem Essen oder Trinken sorgt der frühzeitig in den Dünndarm gelangende und hochkonzentrierte Speisebrei dafür, dass nahezu schlagartig aus der Darmwand Wasser zur Verdünnung in den Darm abgegeben wird. Die rasche Dehnung des Darmes durch den Wassereinstrom sorgt für die Empfindung eines „Steines im Bauch“ bis zu Schmerzen und die rasche Fküssigkeitsverschiebung verursacht Herzklopfen, Blutdruckabsturz und kalten Schweissausbruch. Jede Nahrung mit sogenannt hoher „Osmolarität“ (v.a. reich an Zuckern) kann dieses Dumping auslösen. Abhilfe schafft nur langsames Essen in kleinen Bissen, oder Trinken in kleinen Schlucken.

Ganz anderer Natur ist das Spätdumping, welches erst 90 bis 120 Minuten nach einer Mahlzeit auftritt. Dabei handelt es sich um eine akute Unterzuckerung (Hypoglykämie), die sich entweder in plötzlichem Heisshunger mit Esszwang, oder aber mit abgrundtiefer Müdigkeit bemerkbar machen kann. Der Nahrungsbrei in der hochgezogenen Dünndarmschlinge löst eine überschiessende Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse aus und dieses viele Insulin schleust den Blutzucker beschleunigt in die Zellen ein, so dass im Blut schnell und plötzlich der Blutzucker verschwindet. Dabei können bei schweren Formen sogar Ohnmachtssituationen auftreten, die im Strassenverkehr wie im Haushalt lebensgefährliche Folgen haben können. Typische Unterzuckerungssymptome sind Unruhe, Zittrigkeit, Übelkeit bis Heisshunger, alllgemeine Schwäche oder bleierne Müdigkeit, sowie Schweissausbrüche. Hochkalorische (kaloriendichte) Speisen mit Einfachzuckern, insbesondere Süssgetränke wie Limonaden, Cola, gezuckerte Säfte oder Bier sind nur noch in kleinen Mengen verträglich. Das Spätdumping tritt meist erst viele Monate oder Jahre nach Bypasschirurgie auf und erfordert nicht selten eine medikamentöse Hilfe, faserreichere Ernährung und selten auch mal eine operative Hilfe (Fobi-Ring).

Trinkt man zum oder unmittelbar nach dem Essen, so spült man den Speisebrei noch schneller in den Dünndarm; deshalb sollte man mindestens 30 Minuten nach dem Essen warten, ehe man wieder trinkt.

(Quelle: www.gelis-adipositas-hilfe.de / Ergänzung: RSH)

 

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